Questioning Qats

Dies ist der Trailer/die Präsentation des 360° VR-Films und der Installation „QUESTIONING QATS – Ceci n’est pas un chat“ von Maria Korporal.

„Ceci n’est pas un chat“ (Dies ist keine Katze) – mit dieser zeitgenössischen Parodie auf die bekannte Aussage des surrealistischen Malers René Magritte erforscht Maria Korporal die Identität von KI-Chatbots und spielt mit den wechselnden Bedeutungen des Wortes „chat“ in Französisch und Englisch. Ist ein Chat eine Katze?

Auf einem hölzernen Laptop mit Tafeln findet ein unterhaltsamer Dialog durch Kreideanimation statt, bei dem die Künstlerin zwischen dem Stellen von Fragen auf Französisch und Englisch wechselt, um einen Chatbot dazu zu bringen, eine Erklärung seiner Identität abzugeben. Das Fazit: „Eine irreale Katze in einem virtuellen Chat“ hat Bedeutung für die Szene des Virtual-Reality-Films – eine surreale 360°-Landschaft mit undefinierbaren Objekten und Strukturen sowie einigen besonders großen Katzen, alles im winkligen Low-Poly-Stil. Die Künstlerin generierte diese Landschaft mit künstlicher Intelligenz und griff dann mit menschlichen Elementen ein, von analog bis digital.

Zusätzlich zu dem zuvor erwähnten animierten hölzernen Laptop gibt es einen rotierenden sphärischen Kopf einer retro-elektrischen Schreibmaschine, der Zeichen über den Boden streut und gelegentlich Konzepte bildet. Zahlreiche animierte Pastellzeichnungen mit Zeichen und Symbolen sind wie bewegte Graffiti über die Strukturen in der Landschaft verteilt. Eine rotierende Kugel – oder ist es ein Schwarzes Loch? – offenbart einen Wirbelwind von Zeichen und Texten, der manchmal einen Kurzschluss erlebt.

Ein wichtiges Element bilden die Dialoge zwischen den Chat-Katzen, die als laufender Text auf einigen Wänden erscheinen. Die Künstlerin öffnete ChatGPT in zwei separaten Browserfenster und kopierte die Fragen und Antworten von einem Chatbot zum anderen und umgekehrt. Auf diese Weise unterhalten sich zwei Chatbots miteinander. Das Ergebnis ist beeindruckend: Dialoge über Lieblingsbücher, Interessen und Wünsche entstehen ohne menschliches Eingreifen. Das lässt uns fragen: Haben Chatbots wirklich eine unabhängige Identität?

Der Virtual-Reality-Film „Questioning Qats – Ceci n’est pas un chat“ kann mit jedem VR-Headset oder auf einem Computerbildschirm mit Maus erlebt werden.

Der Film kann unabhängig oder als Teil einer Installation präsentiert werden, bei der der hölzerne Laptop in materieller Form enthalten ist. Ein Code auf dem Laptop kann gescannt werden, um Zugang zu einer 3D-animierten Chat-Katze in Augmented Reality zu erhalten.

Der Soundtrack des Werks wurde mit den elektromagnetischen Emissionen von Routern, Switches und Lüftern in einem Serverraum komponiert, die im öffentlichen Bereich gefunden wurden, unterbrochen von Katzenklängen, die von der Künstlerin auf einem kleinen miauenden Synthesizer erzeugt wurden.

„Questioning Qats – Ceci n’est pas un chat“ ist Teil des Projekts Qorporal Quests: eine Reihe von Multimediainstallationen, in denen Maria Korporal die globale digitale Entwicklung in Zeiten von Krieg und Klimawandel hinterfragt. Lösungen werden durch das Zusammenspiel von analoger und digitaler Technik präsentiert.

Ausstellungen und Präsentationen:
• 23. Februar – 10. März 2024: Wahrheit Wirklichkeit Realität, Galerie VBK Berlin.

Konzept, Bilder, Kamera, Zeichnung, Animation, Schnitt, Ton, AR-Programmierung © Maria Korporal, 2024

Das Rohmodell für die 3D-Katze im AR-Teil ist von Brenna Souza – sironai und wurde von Thingiverse unter der Lizenz CC BY-NC heruntergeladen: https://www.thingiverse.com/thing:2574178/makes

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