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Reconnecting Songlines

Eine neue Installation im Songlines Projekt, von 9. Oktober bis 1. November 2020, in der Ausstellung Wild and Connected Plus, Galerie VBK, Berlin.

 

Video der Ausstellungseröffnung:

 

In dieser Arbeit kombiniere ich neuere und ältere Werke. Inspiriert von den „Songlines“ der australischen Ureinwohner versuche ich, die Geburt des Individuums wieder mit dem Ursprung des Lebens zu verbinden. Entlang eines Netzes von Wegen, Zeichen und Erinnerungen finden wir unseren Platz in der Natur wieder.

… dem Labyrinth unsichtbarer Wege, die sich durch ganz Australien schlängeln und die Europäern als “Traumpfade” oder “Songlines” und den Aborigines als “Fußspuren der Ahnen” oder “Weg des Gesetzes” bekannt sind. Schöpfungsmythen der Aborigines berichten von den legendären totemistischen Wesen, die einst in der Traumzeit über den Kontinent wanderten und singend alles benannten, was ihte Wege kreuzte – Vögel, Tiere, Pflanzen, Felsen, Wasserlöcher -, und so die Welt ins Dasein sangen.
(Bruce Chatwin, Traumpfade (The Songlines), 1987)

In der Kultur der australischen Ureinwohner spielen die langen Wanderungen in der Wüste von Personen, die den Walkabout* (wie von Bruce Chatwin in „The Songlines“ („Traumpfade“), 1987, erwähnt) unternehmen, eine wesentliche Rolle, um den Kontakt und den Austausch von Ressourcen (sowohl materieller als auch spiritueller Art) zwischen Bevölkerungen zu ermöglichen, die durch enorme Entfernungen voneinander getrennt sind. Bei meiner Arbeit habe ich mich von der Idee der australischen Ureinwohner leiten lassen, ein „Territorium“ nicht als ein festgelegtes Stück Land zu sehen, sondern als ein dynamisches Netz von Pfaden, Wegen und Liedern – von Chatwin so gut beschrieben.

Durch Anklicken der Bilder unten kann man die bisherigen Arbeiten sehen und mehr über das Songlines-Projekt erfahren.

 

 

Im bewegten Labyrinth

IM BEWEGTEN LABYRINTH
Videokunst und andere Aktionen von Maria Korporal
Werke von 2008 bis 2020

Ausstellung 5. – 27. September 2020

LortzingART – Lortzingstraße 1 – 30177 Hannover
www.lortzingart.de

Fernsehübertragung der Ausstellung

 

Der Labyrinth-Raum in der Ausstellung

 

Das Eröffnungswochenende fand im Rahmen von Zinnober 2020 statt. Der Zinnober hat sich aus dem von Galerien begründeten Herbst-Saisonauftakt mit Galerien, Kunsthäusern und Künstlergruppen entwickelt. Angelehnt an das Künstlerfest um Kurt Schwitters in den 1920er Jahren feiert Zinnober die Kunst in Hannover.

 

AUSGESTELLTE WERKE

KORPORAL LABYRINTH
Die vier Videos im KORPORAL LABYRINTH erzählen eine Geschichte über eine innere Reise in verschiedenen Etappen. Die Zeichnung eines Labyrinths war der Ausgangspunkt für das Projekt, zusammen mit einer Reihe von Filmmaterial, das hauptsächlich von Juli 2013 bis Januar 2014 aufgenommen wurde. Im Korporal Labyrinth untersucht die Künstlerin verschiedene Wege, wie man durch das Labyrinth gehen kann.
In 2018 hat sie wieder mit dem Projekt angefangen, mit das Zeichnen von neue, größere Labyrinthen als „Zeichenperformance“ in Zusammenhang mit der Projektion der Videos.
Eine dieser großen Labyrinth-Zeichnungen ist die Basis für die neue interaktive Video-Installation KORPORAL MAZE-A-MAZE oder „Eisenbahnblumenlabyrinth“, 2020. Durch Schlagen auf eine handgefertigte Schamanentrommel mit einem Labyrinth-Zeichnung können die Betrachter ihren Weg ins Labyrinth auf dem Video-Screen finden. Als sie das Zentrum erreichen, entfaltet sich ein überraschendes Ereignis: Aus dem Herzen des Labyrinths blüht eine Eisenbahnblume. Eisenbahnblumen sind die Objekte, die die Künstlerin auf ihren Spaziergängen entlang der Eisenbahnschienen findet. Man hat fast den Eindruck, dass sie spontan aus der Bahn gewachsen sind, aber dann merkt man, dass all diese Dinge von Menschen zurückgelassen wurden, die den gleichen Weg gegangen sind. Siehe auch die Fotoarbeit Eisenbahnblumen, die gerade in der Berliner Galerie GG3 ausgestellt ist.


KORPORAL LABYRINTH:
4 Videos in loop

Neue interaktive Installation KORPORAL MAZE-A-MAZE / Eisenbahnblumenlabyrinth

 

KORPORAL ZOO
„Korporal Zoo“ ist eine Serie von Video-Arbeiten, in denen die Tier- und Menschenwelt beobachtet und dargestellt wird. Es sind verschiedene Perspektiven: kulturelle, soziale, ökologische. Das work in progress Projekt habe ich 2010 angefangen. Die Videos in “Korporal Zoo” sind mit einer großen Vielfalt von Techniken gestaltet worden und jedes Werk ist eine animierte Mischung aus Aufnahmen in Foto und Film sowie Zeichnungen und Kollagen.
Das Projekt enthalt 9 Videos und eine Video-Installation „Reynard the Fox“ (Reineke Fuchs), mit 12 dreieckigen Leinwänden (Digitaldruck mit manueller Intervention) und eine Video-Projektion, die mit allen Elementen spielt.


Reynard the Fox, Video-Installation


Korporal Zoo

 

EINE KATZE HAT 7/9 LEBEN
„Eine Katze hat 7/9 Leben“ enthalt eine Serie Objekten und ein Video in Animation- und Mischtechnik.
Alte und neue Fotos, gescannte Materialien wie Seil, Gravuren in Plexiglas, Film, Blätter, wurden in eine Reihe von kleine Kisten verarbeitet. Anschliessend wurde daraus ein Video erstellt, worin die Bilder mit verschiedenen digitalen Animationstechniken erneut bearbeitet und ergänzt wurden.
Die sieben Leben der Katze folgen einander in einer zeitlichen Linie, und jedes Leben ist mit Glocken oder Trommeln angekündigt. Das siebte Leben ist der längste Teil des Films und ist das Geheimnis der Suche nach dem Eremiten, dh: die spirituelle Suche. Der Einsiedler wird nicht gefunden: das Erhabene bleibt unerreichbar.


Eine Katze hat sieben Leben, Video

Eine Katze hat neun Leben, Objekte

Tree Travelling

„Tree Travelling“ ist ein multidisziplinäres Projekt, bestehend aus der interaktiven Installation „Tree Travelling“, dem Kurzvideo „Corona Tree Travelling“, der interaktiven Online-Plattform „Tree Travelling: Boom the Boom!“ (das vom 2. bis 16. Dezember 2023 auf dem Festival Nuvola Creativa in Villa di Massenzio, Rom, gezeigt wird) und der Serie Digitaldrucke „Tree Travelling Journal“.

Die interaktive Installation umfasst ein Video der weltweiten Flugkarte, generiert aus einem Echtzeit-Radar, mit allen Flugzeugen, die zu diesem Zeitpunkt fliegen. Vor dem Monitor steht ein kleiner Baumstamm. Wenn man ihn bewegt, füllt man die Welt mit Bäumen, während die Flugzeuge langsam verschwinden.

Weltweit reisen inzwischen jährlich mehr als 1,4 Milliarden Menschen ins Ausland, nach 500 Millionen Reisen im Jahr 1995. Die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) prognostiziert, dass diese Zahl bis 2030 1,8 Milliarden erreichen oder überschreiten wird.
Der Tourismusboom bringt wirtschaftliches Wachstum, doch die Schäden sind insbesondere aus ökologischer Sicht gravierend. Fast alle billige internationale Massenreisen sind Flüge. Es ist alarmierend, wenn man feststellt, wie viele Flugzeuge sich gerade in der Luft befinden und wie viel CO2 pro Moment ausgestoßen wird.

Mit meinem kleinen Baumstamm lade ich die Zuschauer ein, eine Weile still zu stehen und über diesen Boom nachzudenken. Wenn sie den Baumstamm bewegen, lassen sie Bäume um die ganze Welt reisen, unterbrechen den ständigen Flugverkehr und machen die Luft klärer. Es ist Zeit, uns bewusst zu werden, was Bäume für unser irdisches Leben bedeuten. Wir können kaum etwas Besseres tun, als Bäume zu pflanzen, um die Zukunft dieses Planeten zu retten.

Tree Travelling, 3 Kunstdrucke auf Forex




 

Als dieses Projekt konzipiert wurde, befanden wir uns mitten in einem globalen Tourismusboom. Doch dann kam das Coronavirus. Der Tourismusboom brach in kürzester Zeit zusammen. Die Radaransicht der Flugzeuge hat sich drastisch verändert. Ich habe eine neue Videoarbeit geschaffen, Corona Tree Travelling, die nicht interaktiv ist – die Koronakrise lässt die Bäume ohne menschliches Zutun wachsen. Die Videopremiere fand am 23. August in der Ausstellung Die Sehnsucht nach dem Grünen statt.

Zwei Standbilder aus dem Video „Corona Tree Travelling“


Ein Auszug aus dem Video in der Ausstellung
Die Sehnsucht nach dem Grünen.

 

Das Tree Travelling Journal, Digitaldrucke auf A3, verfolgt die Entwicklung des Projekts in Zeiten des Coronavirus und des Klimawandels. Es ist ein work in progress – was die Zukunft bringt…




© Maria Korporal – 2020

Ausstellungen und Screenings:
• Die Online-Version des Projekts, Tree Travelling: Boom the Boom! wurde im 5° Festival Ecrã, das von 15 bis 25 Juli 2021 stattfand, und vom 19. Juni bis 21. Juni 2020 als Teil des Festivals 48 Stunden Neukölln in Berlin, gezeigt.
• Das Video „Corona Tree Travelling“ wurde in den Ausstellungen „Green iDeal“ (2020), Biennale della Tecnologia, Politecnico, Turin (Italien) und „Corona and Climate Crisis“ (2020), Group Global 3000, Berlin, gezeigt.
• Die ganze multidisziplinäre Installation wurde in der Ausstellung Die Sehnsucht nach dem Grünen, Kulturmühle Perwenitz, 23. August – 27. September 2020, gezeigt.

ZoOm into my Room

Das obenstehende Video ist ein kurzer Trailer.
Die vollständige Version ist 4:57 lang und ist als Pay-per-view auf www.visualcontainer.tv verfügbar.

-> click here for the video on VisualcontainerTV


Screenings und Präsentationen:
• 8.-24. März 2024: Corporeazione. La sacralità di una lotta moderna, Palazzo Caccia Canali, Sant’Oreste RM, Italien.
• 23. Februar 2023: Vorführung von 12 Videos von Maria Korporal im Rahmen des Premio Borgo Video, kuratiert von der Galerie La scala d’oro, Sala Dionigi (Chiesa Valdese), Rom, Italien.
• 3.-18. November 2022: IMAGE PLAY ► International Video Art Festival 2022 (PT), kuratiert von Hernando Urrutia.
• 1. April 2022: QRC.PRJCT Official Selection, K.O.T.E.S. (Booze Cooperativa), Athene, Griechenland.
• 15.-21. Dezember 2021: Cineaste International Film Festival of India (CIFFI), Noida, Delhi NCR, India.
• 23. April – 16. Mai 2021: UPDATE 21, Galerie VBK, Berlin.
• 30. Oktober – 1. November 2020: contemporary art ruhr (C.A.R.), INNOVATIVE ART FAIR, Essen.

Unser soziales und privates Leben hat als Folge der Pandemie, die Anfang 2020 ihren Ursprung hatte, eine drastische Wende zur Digitalisierung durchgemacht. Menschliche Kontakte werden heute oft durch Video-Chat Zoom oder Jitsi ersetzt.
In diesem Video versuche ich, die menschliche Erfahrung von Einsamkeit und Ohnmacht während ihrer „Treffen“ im Cyberspace zu zeigen. Selbst wenn das Lichtbild die Person genau abbildet, ist Augenkontakt unmöglich. Wir schauen auf einen Bildschirm, der ein Simulakra eines anderen Menschen und von uns selbst zeigt.
Das Video entwickelt sich nahtlos in drei Phasen: In der „Einleitung“ übertragen Bilder von Video-Chats ihre Lichtstrahlen aus den Chat-Räumen in reale Räume, gefolgt von der so genannten „Schöpfungsphase“, in der eine einsame Person, die gerade chattet, versucht, das Simulakra aus den Lichtstrahlen herauszuziehen, es in ihren Raum zu zoomen und zum Leben zu erwecken, und drittens der Phase „Sehnsucht“, in der die ewige Sehnsucht nach dem tiefen Kontakt mit dem anderen zum Ausdruck kommt.

In seinem 1984 erschienenen Science-Fiction-Roman Neuromancer schrieb William Gibson den aufschlussreichen Satz: „Cyberspace. Eine einvernehmliche Halluzination, die täglich von Milliarden von legitimen Betreibern in jeder Nation erlebt wird …“. In den letzten Jahrzehnten sahen wir diese globale Entwicklung kommen, aber der Covid-Virus hat dies erheblich beschleunigt. Das Video geht jedoch weiter in die Vergangenheit zurück. Kinoliebhaber werden die Hinweise auf „Maschinen-Maria“ aus Fritz Langs Metropolis (1927), einem weiteren Visionär der technologischen Zukunft, unfehlbar erkennen. Und die Profile in der letzten Szene, die sich zögerlich einander nähern und immer wieder auseinander brechen, sind antike griechisch-römische Skulpturen, Simulakren aus der Wiege unserer Kultur.

Titel: ZoOm into my Room
Technik: Experimentelles Video und Animation
Länge: 4’57“
Jahr: 2020
Musik: “Blue Funk Hypertransit” (excerpts) by Edoardo Pistolesi Somigli
Konzept, Bilder, Animation, Effekte und Montage: Maria Korporal
© Maria Korporal 2020

Edoardo Pistolesi Somigli is co-founder & Station Manager @ Dots Unlimited Radio, a multichannel webradio dedicated to free music, sound research and new forms of communication and language: www.duradio.net
Knob-twiddler in the field of experimental music, fond of all possible links between sound and psychology, undergoing multiple ambient/noise/psychoacoustic creative projects plus -within the scientific community- currently approaching sounds and frequencies to be applied in several alternative cognitive-behavioral therapies in the treatment of various forms of OCD, freely and originally inspired by some tests conducted by Jean Piaget in the 40s of last century.

Stills from the video:

The First After-Corona Kiss

Das Video wurde in der ersten Hälfte Aprils 2020 erstellt, während die Welt schnell von Coronavirus, auch bekannt als Covid-19, überwältigt wurde und die meisten Länder in Lockdown waren. Körperlicher Kontakt wurde als Hauptursache der Infektion identifiziert und sollte unbedingt vermieden werden. Eine soziale Distanzierung von mindestens 1,5 m war obligatorisch, und Masken wurden dringend empfohlen oder wurden vorgeschrieben, um uns selbst und andere zu schützen.
In diesem Video stelle ich die Spannungen dieser Situation dar: die Trauer um die Kranken und die Verstorbenen, die Angst vor einer Infektion und die Frustration, Freunde und Angehörige in sicherer Entfernung zu halten. Am Ende stelle ich mir die Befreiung und die Schönheit der Zeit vor, in der wir uns wieder umarmen können: es wird sich wie die Magie des ersten romantischen Kusses anfühlen.

„The First After-Corona Kiss“ wurde mit dem Premio Borgo 2022 der Galerie La scala d’oro, Rom, ausgezeichnet.
Am 23. Februar 2023 wird es in der Sala della Chiesa Valdese, Rom, eine Vorführung einer Auswahl von Videos geben – siehe Vorführung von 12 Videos von Maria Korporal

Screenings und Präsentationen:
• 8.-24. März 2024: Corporeazione. La sacralità di una lotta moderna, Palazzo Caccia Canali, Sant’Oreste RM, Italien.
• 23. Juni 2023: Cuerpo Transparente 2. Edition, Universidad Nacional de Artes, Área Transdepartamental de Crítica de Artes, Buenos Aires, Argentinien. Siehe auch linktr.ee und instagram für Aktualisierungen und Links.
• 23. Februar 2023: Vorführung von 12 Videos von Maria Korporal im Rahmen des Premio Borgo Video, kuratiert von der Galerie La scala d’oro, Sala Dionigi (Chiesa Valdese), Rom, Italien.
• 17. Dezember 2022: Cuerpo Transparente, facade of Audiovisual Producción Center Leonardo Favio, Buenos Aires, Argentina.
• 3.-18. November 2022: IMAGE PLAY ► International Video Art Festival 2022 (PT), kuratiert von Hernando Urrutia.
• 1. November 2021 – 27. März 2022: Transborda III, Q-TV, kuratiert von Alberto Guerreiro im Festival Books & Movies, Alcobaça, Portugal.
• 8.-11. November 2021: Festival Internacional de Videoarte SPMAV, Pelotas (BR). Screening still online, click here
• ab 30. Oktober 2021: Miami New Media Festival (RAW Selection), verschiedene Orte in der ganzen Welt.
• 12. November – 13. Dezember 2020: 33rd Festival Les Instants Vidéo 2020, Friche la Belle de Mai, Marseille.
• 19. Juni – 26. Juli 2020: UPDATE 20 „ART IS NOT CANCELLED“, Galerie VBK, Berlin.
• 9. Juni 2020: Connect 2020 – International Video Arts Festival, The Firehouse Cultural Center, Ruskin (Florida).
• ab 25. Mai 2020: The Crown of the Corona, Online-Ausstellung kuratiert von Boris Kostadinov, Artqol.
• 23. April – 31. Mai 2020: Maria Korporal Monographie. Ausgewählte Werke 2008-2020, auf VisualcontainerTV

title: The First After-Corona Kiss
technique: Experimental video and animation
length: 4’05“
year: 2020
photos of the artist: Astrid Astra Indricane
music in the first scene: Live Set for My Castle of Quiet (excerpt) by Thomas Carnacki with Jesse Quattro
music in the last scene: Breathing by Spectacular Sound Productions
concept, images, animation, effects and montage: Maria Korporal
© Maria Korporal 2020

La Vitruviana

Leonardo da Vincis Zeichnung einer männlichen Figur, die perfekt in einen Kreis und ein Quadrat eingeschrieben ist, bekannt als der „Vitruvianische Mensch“, veranschaulicht, was er für eine göttliche Verbindung zwischen der menschlichen Form und dem Universum hielt. Wegen seiner Schönheit und Symbolkraft ist es eines der berühmtesten Bilder der Welt. Aber was würde passieren, wenn eine weibliche Figur den Platz der männlichen Figur des Vitruvianischen Menschen einnehmen würde? Wird sich der göttliche Zauber mit dem Universum auflösen?
Weniger berühmt als Leonardo da Vinci, aber sehr bekannt und wichtig für seine Pionierarbeit bei fotografischen Bewegungsstudien war der englische Fotograf Eadweard Muybridge. Seine Sequenzen der menschlichen Figur in Bewegung zeigen Männer und Frauen bei verschiedenen Tätigkeiten. Bei näherer Betrachtung zeigt sich ein traditionelles Rollenmuster: Die Männer zeigen sich in erstaunlichen athletischen Bewegungen, während die Frauen mit häuslichen Tätigkeiten oder Kindern beschäftigt sind. Eine der Sequenzen, die mich zutiefst beeindruckt hat, heißt „Turning Around in Surprise and Running Away“. Sie zeigt eine nackte Frau, die ihre Augen und ihre Genitalien bedeckt, während sie ihren Körper von der Kamera wegdreht.
Muybridges Frau und Leonardos Mann sind sich in vielerlei Hinsicht körperlich ähnlich. Beide bringen die idealen Formen und Proportionen zum Ausdruck, die von den klassischen Normen der menschlichen Schönheit vorgegeben werden, aber ihr Selbstbewusstsein für den Platz in der Welt, zu dem sie gehören, scheint sehr unterschiedlich zu sein. Das Video bestätigt diese Beobachtung und zeigt symbolisch, wie der von Konventionen geleitete Blick der Gesellschaft diese Haltung bestimmt.

Das Video oben ist ein kurzer Trailer. Das vollständige Video dauert 2:14. Für Informationen: Kontakt.

Screenings:
• 8.-24. März 2024: Corporeazione. La sacralità di una lotta moderna, Palazzo Caccia Canali, Sant’Oreste RM, Italien.
• 23. Februar 2023: Vorführung von 12 Videos von Maria Korporal im Rahmen des Premio Borgo Video, kuratiert von der Galerie La scala d’oro, Sala Dionigi (Chiesa Valdese), Rom, Italien.
• 3. Dezember 2020: Flick Film Festival (USA)
• 1.-31. Mai 2020: Video Art Miden online.
• 23. April – 31. Mai 2020: Maria Korporal Monographie. Ausgewählte Werke 2008-2020, auf VisualcontainerTV
• 28. November – 1. Dezember 2019: Vierte Welle Festival, Lichtblick-Kino, Berlin
der fragile Mikrokosmos ist vor Scham aus den Fugen vom 1. bis 30. Dezember 2018 in der Galerie VBK, Berlin

 

 

© Maria Korporal 2018

Breathearth Ovation

NEU: Das Werk ist in der Ausstellung SCHÖN, Projektraum Galerie M, Berlin, 05.02.- 02.04.2022, zu sehen.

Breathearth Ovation, früher Breathearth Sprouting genannt, ist eine neue interaktive Installation im Breathearth Project. Die ursprüngliche Version Breathearth Sprouting hätte im Frühling vom 2020 in der Ausstellung Bild ohne Bild gezeigt werden sollen, aber aufgrund der COVID-19-Hygienemaßnahmen wurde das Werk nur virtuell gezeigt.
Im Herbst 2021 habe ich eine absolut Corona-sichere Alternative entwickelt. Ich habe diese neue Version „Breathearth Ovation“ genannt: Anstatt zu atmen, muss man in der Nähe der Erdkugel in die Hände klatschen. Der Klang des Klatschens ermöglicht es den Blumen, sich aus ihrem Lockdown zu befreien.
Breathearth Ovation wurde Dezember 2021 in der Winterausstellung von Verein Berliner Künstler gezeigt:

 

Das Werk „Breathearth Sprouting“ für die ortsspezifische Ausstellung in der Galerie LortzingART:

 

Vierte Welle Festival

28. November – 1. Dezember 2019
Lichtblick-Kino
Kastanienallee 77, 10435 Berlin
Webseite (englisch): viertewellefestival.com

The feminist Festival Vierte Welle, aims to provide visibility to women artists and help to raise awareness of gender inequality, citizen participation, work to prevent prejudice, fight against discrimination through audiovisuals, MADE BY WOMEN, of the so-called Fourth-wave feminism. The Fourth-wave feminism is articulated through the creation of audiovisual and written contents of philosophical, political, economic, social, ecological and cultural character; academic or not, and the dissemination of them through social networks and traditional media.

Maria Korporal nimmt mit ihrem Video La Vitruviana teil. Das Video wird am Samstag 30. November im Programm #BODYPOSITIVITY gezeigt worden.

 

Breath-Earth Beth-El

„Breath-Earth Beth-El“ ist eine neue Installation des Breathearth Projekts.

Das Werk wurde auf der Ausstellung 100% FEMALE, organisiert von Stichting White Cube, von 24. bis 27. Oktober 2019 in der Große oder St Laurens Kirche, Alkmaar (NL), präsentiert.

Diese Version von Breathearth heißt Breath-Earth Beth-El. Sie bezieht sich auf die alttestamentliche Geschichte des Steins, auf dem der biblische Patriarch Jakob sein Haupt ruhte, als ihm die Vision einer Leiter zum Himmel erschien. Jakob salbte den Stein und nannte ihn Beth-El, das „Haus Gottes“ bedeutet.
In Breath-Earth Beth-El erscheinen die Blumen, Blätter und Insekten auf der Oberfläche eines pulsierenden Steins. Dieser „lebendige Stein“ wurde unter die Kirchenorgel projiziert.

Breathearth ist eine interaktive Installation, die mit einem Raspberry-Pi, einer kleinen Erdkugel und einem Beamer erstellt ist.
Besucher sind eingeladen, den kleinen Globus in die Hand zu nehmen und sanft darauf zu blasen. Mit jedem Atemzug erscheinen Blumen und Blätter auf einer Oberfläche oder einem Gegenstand, bis sie mit Farben und Leben bedeckt sind. Jede neue Sitzung präsentiert andere Kombinationen und es ist eine Überraschung zu sehen, welche Blumen die Atmung hervorgebracht hat. Die natürliche Vegetation verschwindet, wenn man aufhört zu blasen: Die Erde kann nicht ohne unseren Atem leben!
Breathearth ist ein work in progress. Es wurden mehrere Editionen erstellt. Es gibt Versionen für Bildschirme unterschiedlicher Größe und für große Außenprojektionen mit unterschiedlichen Hintergründen, Blättern, Blumen und Insekten. Klicken Sie hier, um andere Versionen zu sehen.

Emergency Call

Während der Sommer in Berlin in 2018 der heißteste und trockendste in der ganzen Geschichte war, hatte der Julimonat 2017 uns dagegen nur Starkregen gebracht. Das Landwehrkanal trat aus den Ufern, die Keller überflüteten. Extreme klimatologische Ereignisse, die in der ganzen Welt stattfinden, sollten ein Warnzeichen sein für Großindustrie und Regierungen. Meine Hoffnung ist, daß die Menschheit auf den Notruf der Erde reagiert und den Telefon nicht im Wasser verrosten laß.

Im Jahr 2020 habe ich begonnen, die Arbeit zu einer Installation mit mehreren Videos und Ton zu erweitern: Emergency Call Center.
Die Installation wurde 27. Mai – 19. Juni 2022 zum ersten Mal in der Ausstellung KLIMAKIPPPUNKTE, Galerie VBK Berlin gezeigt.

                     

Das Video auf dieser Seite ist ein kurzer Trailer.
Screenings des kompletten Videos:
• 28. April 2023: Filmabend in der Ausstellung „Wasser“, Kunstverein 68elf, bunker k101, Köln
• 14.-16. Dezember 2022: Digital Media Fest, Rom, Italien.
• 6.-27. November 2022: FUENF VOR 12, Galerie mp43, Berlin.
• 27. Mai – 19. Juni 2022: Klimakipppunkte, Galerie VBK Berlin.
• 23. April 2021: Aims Virtual Vertical Film Festival, Colorado USA.
• 19. März – 20. April 2021: Panorama Vol #3, kuratiert von Muriel Paraboni / Véspera Visual Media, auf VisualcontainerTV.
• 12. Februar – 7. März 2021: Klimakipppunkte, Preview im Schaufenster der Galerie VBK, Berlin, und Online.
• 12. Oktober 2019: Vertical Movie Festival, Museum Macro Asilo, Rom – official selection.
• 7. September – 31. Dezember 2019: HUMAN RIGHTS? #CLIMA, kuratiert von Roberto Ronca, Fondazione Opera Campana dei Caduti, Rovereto, Italien.
• 15. März – 10. Mai 2019: Sintflut heute, Group Global 3000, Berlin.

title: Emergency Call
technique: Experimental video and animation
length: 5’20“
year: 2019
telephone sounds: juskiddink, gadzooks
music: Vladimir Hirsch, Elegy – excerpt
concept, camera, animation, effects and montage: Maria Korporal